Das Beet vor der Wohnungstür

Interview mit den Stadtparzellen ®

Das Kleingartenwesen boomt und in manchen Ballungsgebieten sollen horrende Preise für Parzellen über den Tisch gehen. Nicht nur an dieser Stelle sind die Vorstände der Vereine und Verbände gefragt, sondern auch an den vielen wiederholten Ungereimtheiten im deutschen Kleingartenwesen.

Wie bekomme ich aber denn nun auf normalem Weg eine Möglichkeit mein Obst oder Gemüse anzubauen? Einen ganz speziellen Weg geht jetzt die gemeinnützige Gesellschaft Stadtparzellen ®, welche auch bundesweit tätig werden wird. Diesbezüglich haben wir uns mit dem Geschäftsführer der Stadtparzellen ® unterhalten.

Kleingartenonline: Was ist die Zielstellung der Stadtparzellen und warum bevorzugen Sie eine gemeinnützige Gesellschaft und keinen Verein?

André Kind: Die Zielstellung ist es in Städten und Gemeinden brach liegende Flächen innerhalb von Wohngebieten für die Anwohner sinnvoll nutzbar zu machen. Auf vielen Flächen wird durch den Eigentümer bzw. Verwalter nur der Rasen gemäht und den Mietern in Rechnung gestellt. Uns geht es insbesondere um die Nutzung derartiger Flächen in Form von Beeten, welche mit Obst und Gemüse angebaut werden.

Es trägt einen kleinen Beitrag in Richtung Selbstversorgung bei. In der heutigen Zeit ist das für die Menschen wichtig. Auf unserer Webseite haben wir uns eindeutig für eine gemeinnützige Gesellschaft im Kleingartenwesen entschieden. Rechtliche und wirtschaftlich orientierte Gründe liegen uns da näher und zusätzlich können wir trotzdem gemeinnützig tätig sein und das Kleingartenwesen deutschlandweit fördern.

Kleingartenonline: Wie können Städte, Gemeinden und privaten Grundstücksbesitzer davon profitieren und welche Menschen wollen Sie damit erreichen?

André Kind: Städte, Gemeinden und privaten Grundstücksbesitzer müssen sich um diese Flächen nicht mehr kümmern, ersparen sich und den Mietern zusätzliche Kosten und machen damit ihre eigenen Wohngebiete viel attraktiver. Eine soziale Gemeinschaftsbildung in den Gebieten wäre ein zusätzlicher positiver Aspekt für diese Gebiete. Die Mieter können Obst und Gemüse anbauen, die Anlage pflegen und sich erholen. Für beide Seiten ist daher ein Gewinn und eine sinnvolle ökologische Komplettierung von Wohngebieten gegeben.

Kleingartenonline: Welche Aspekte haben Sie noch in Ihre gemeinnützige Gesellschaft einfließen lassen und wie sieht es aus mit eigenen Kleingartenanlagen?

André Kind: Neben der Urbarmachung, Selbstversorgung und Gestaltung von ungenutzten Flächen sind wir auch an der Erschließung von gesamten Flächen für neue Kleingartenanlagen, innerhalb unserer gemeinnützigen Gesellschaft, interessiert.
Dies wird ein langfristiger Prozess und bedarf nicht nur viel Feingefühl sondern auch rechtliche Sicherheit. Schließlich wollen wir unsere Anlagen dauerhaft sichern.

Kleingartenonline: Was halten Sie von den gesamten negativen Vorkommnisse in den letzten 10 Jahren im Kleingartenwesen?

André Kind: Nun mal ganz langsam und von Schlagzeilen ala Bild bin ich gar kein großer Freund. Dennoch gibt es im deutschen Kleingarten riesige Probleme, welche Sie in Ihrem Nachrichteportal schon längst aufgeführt haben. Lassen Sie uns das bitte an einer anderen Stelle erörtern. Ich bedanke mich für Ihr Verständnis.

Kleingartenonline: Danke für Ihr Gespräch!