Stadtparzellen wirft Rettungsring für Pankower Kleingartenvereine

Das Kleingartenwesen muss wieder zur Ruhe kommen!

Die Ereignisse im Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e. V.​ nehmen derzeit sehr bedenkliche Anzeichen von Untreue, Betrug und Konkursverschleppung an. All das sind Dinge, die dem gesamten deutschen Kleingartenwesen enormen Schaden zufügen. Seit den ersten Erkenntnissen aus 2021, ein absoluter Alptraum für alle Kleingarten-Pächter in Pankow.

Jetzt ist aber wirklich „die Kacke am Dampfen“! Mit der letzten inoffiziellen Information vom 27.04.2023 wurde die Veruntreuung von mehreren hunderttausend Euro so gut wie zugestanden.
Dennoch haben einige „Fadenzieher“ und geheime Beteiligte immer noch Einfluss auf den (noch bestehenden) Bezirksverband und wollen eine Bindung zu der ominösen „Makler-GmbH“ des ehemaligen Vorstandes herstellen.

Die Vorstände der zugehörigen 58  Kleingartenvereine haben einen hohen Altersdurchschnitt und sind daher nicht blöd. Die haben die Absichten der verbliebenen „Gegen-Mitglieder“ schon längst erkannt und durchschaut. 

Jetzt gibt es aber ein Hilfeangebot aus Leipzig von den Stadtparzellen.

Kleingartenonline: Könnten Sie mit den Stadtparzellen theoretisch die Mitgliedsvereine des Bezirksverbandes Pankow auffangen und was wäre dazu notwendig?

André Kind: Ich weiß, Sie lieben derartige Spekulationen. Ausnahmsweise spiele ich das Spiel mal mit, da ich den Vereinen bereits ein Angebot unterbreitet habe und mich diese Angelegenheit ganz besonders berührt. Mir geht das so richtig nahe und ich möchte die Vereine nicht im Regen stehen lassen. Zusätzlich habe ich auch zu dem größten Eigentümer der Pachtgrundstücke, dem Bezirksamt Pankow, schriftlich Kontakt aufgenommen. Schauen wir also mal in Ruhe, was in Zukunft passiert und ob überhaupt ein Interesse besteht oder der alte „Verbandstrott“ weitergehen soll.

Prinzipiell müssen die Kleingartenvereine das alle alleine entscheiden und auch ihre Mitgliederversammlung dazu abstimmen lassen. Eine Hand voll Vereine reichen da aber nicht, da müssen alle Vereine mitziehen und ohne diese Beschlüsse kann ich nicht helfen. Des Weiteren müssen anschließend auch die unzähligen Grundstückseigentümer ebenfalls den Weg mitgehen. Weitere allgemeinen Fragen kann man aber in unserer FAQ nachlesen.

Kleingartenonline: Lässt das Ihre gemeinnützige Gesellschaft überhaupt zu?

André Kind: Ja, da wir diese Art der Probleme schon vor dem „Thema Pankow“ aufgenommen hatten. Wir könnten uns demnach komplett schützend vor die Vereine stellen und haben für derartige Themen in unserer Satzung extra einen Abschnitt geschaffen.

Auszug aus unserer Satzung:
„§ 2 Gesellschaftszweck und Unternehmensgegenstand

  1. Zweck der gemeinnützigen Unternehmensgesellschaft ist die Förderung und Rettung des Kleingartenwesens, des Obst- und Gemüseanbaus, der Selbstversorgung, Urbarmachung, der Erhaltung von Stadtgrün und der Ernährungskultur.
  2. Dieser Zweck wird insbesondere verwirklicht durch folgende Maßnahmen:

c) Zu den Zwecken können Grundstücke gekauft, gemietet und im Auftrag fremder Personen sowie Kleingartenvereinen und – verbänden Anlagen verwaltet und gefördert werden.“

Kleingartenonline: Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter und was haben Sie konkret geplant?

André Kind: Nun, es gibt viele Gedanken und Vorstellungen. Dennoch werde ich dazu noch nichts sagen, da jetzt erst einmal die Vereine ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen. Das ist ein langwieriger Prozess und sollte es zu einer Entscheidung kommen, eine Mammutaufgabe für alle Beteiligten. Ich glaube aber nicht wirklich, dass den Vereinen überhaupt klar ist, dass ihre Parzellen und Vereine wirklich in Gefahr sind und ich glaube auch nicht auf irgend eine Rückmeldung oder Stellungnahme. Mehr als ein helfende Hand kann ich aber nicht reichen.

Ansonsten wird es jetzt bei den Stadtparzellen ganz normal mit unseren eigenen Vorhaben, beginnend in Leipzig, weiter gehen. Wir haben keinen Zeitdruck und keinen Handlungszwang.

Kleingartenonline: Bei den derzeitigen Informationen müsste doch irgend jemand einen Insolvenzantrag stellen?

André Kind: Da fehlen mir zu viele Informationen und ich bin auch kein Anwalt. Das kann aber heutzutage jeder selbst bei „Onkel Google“ nachlesen.

Kleingartenonline: Danke für das Gespräch!