Schrebergarten

Das Gegenteil von spießig

Früher war ich eine bekennende Feindin der Laubenkolonie. Mittlerweile aber habe ich meine Ängste, als spießig zu gelten, hinter mir gelassen. Jetzt jäte, reche und harke ich. Und den Urlaubsflieger habe ich fliegen lassen.

Boden auflockern, Rosen düngen und Obstbäume trimmen. Bis vor Kurzem

gehörte ich nicht zu den Menschen, die über geballtes Gartenwissen verfügen.

Zwar kannte ich Astern, Nelken und Kosmeen, aber die grenzenlose Vielfalt des Hortikulturellen, die ein Garten in sich versammeln kann, war mir bis dato verborgen geblieben. So wie das Glück im Schrebergarten.

Schrebergärtner werden? Niemals! Zu viele Regeln und dann die spießige Atmosphäre, dachte ich. Aber dann kam Corona – und mit dem Virus die Aussicht auf einen Sommer, der vielleicht ganz ohne klassischen Urlaub vergehen würde.

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