Schatzmeisterin des Berliner Kleingartenvereins soll 295.000 Euro veruntreut haben

Das Ausmaß des Betrugs wird auf 230 Einzelabhebungen geschätzt

Der Fall, der derzeit in Berlin für Aufsehen sorgt, betrifft die ehemalige Schatzmeisterin des Kleingartenvereins Garten- und Siedlerfreunde Blankenburg im Bezirk Pankow. Die 48-jährige Frau wird beschuldigt, von März 2017 bis Dezember 2021 insgesamt 295.000 Euro aus den Finanzen des Vereins veruntreut zu haben.

Laut Anklage soll sie in 230 Fällen unberechtigte Abhebungen und Barauszahlungen getätigt haben. Diese Beträge lagen meist zwischen 200 und 5.000 Euro und wurden nicht ordnungsgemäß in den Vereinsunterlagen verbucht. Trotz des im Verein festgelegten Vier-Augen-Prinzips, das Ausgaben durch einen zweiten Vorstand bestätigen lassen soll, gelang es ihr, das System zu umgehen und das Geld für sich zu veruntreuen.

Der Skandal wurde erst 2021 entdeckt, als Unregelmäßigkeiten in den Finanzen des Vereins auffielen. Die genaue Verwendung des veruntreuten Geldes ist unklar, was den Fall noch undurchsichtiger macht. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Untreue in 230 Fällen erhoben. Der Verein selbst hat durch diese Vorfälle erheblichen finanziellen Schaden erlitten, was das Vertrauen der Mitglieder in die Vereinsführung stark erschüttert hat​.

Der Verein Garten- und Siedlerfreunde Blankenburg ist eine der vielen Kleingartenkolonien Berlins, in denen Mitglieder ihre Freizeit im Garten verbringen, doch dieser Vorfall zeigt, wie unzureichende Kontrollmechanismen und das Vertrauen auf einzelne Personen auch in kleinen Gemeinschaften zu schwerwiegenden Missständen führen können.

Das Fehlen von klaren Belegen über den Verbleib des Geldes und die Tatsache, dass die Abhebungen erst spät entdeckt wurden, lassen die Ermittlungen in diesem Fall weiterhin spannend bleiben.

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